Embryologie – Geburt – Entwicklung
„Die Wurzeln heilen, die Wurzeln stärken …“
Ein Kurzlehrgang in Integrativer Körperarbeit
Diese vierteilige Fortbildung wendet sich an IKA-AbsolventInnen und Personen, die mit Babies, Müttern, Kindern und Erwachsenen in Körperarbeit, Begleitung und Therapie tätig sind.
Die Module beinhalten Selbsterfahrung und Embodiment in Bezug auf die embryonale Phase der Menschwerdung und die Zeit rund um das Geburtsereignis, das als prägendstes unseres Lebens bezeichnet werden kann. Wir beleuchten, inwiefern Schwangerschaft und Geburt die Basis für Autonomie und Bindungsfähigkeit, Resilienz und Selbstwirksamkeit im weiteren Leben legen.
In einem weiteren Schritt geht es um Umsetzung und Anwendung dieser Erkenntnisse in der Körperarbeit, um Lösung für schwierige und traumatische Erlebnisse in dieser frühen Entwicklungszeit. Bewusste, leibliche Erfahrungen in einem sicheren und spielerischen Rahmen unterstützen Menschen in ihrer Heilung und fördern freies Wachstum, auch im Erwachsenenalter.
Wenn wir die Wurzeln heilen, die in der Vergangenheit liegen, verändern wir Gegenwart und Zukunft, verändern wir das Leben!
Methodik:
- Der Kurzlehrgang hat einen hohen Anteil an leiblicher Selbsterfahrung und Praxis.
- Reflexion in der Gruppe sowie Selbstreflexion durch Schreiben oder künstlerischen Ausdruck sind essentielle Lernerfahrungen.
- Theoretische Inputs u.a. über Bonnie Bainbridge Cohens Arbeit mit Developmental Movement, die vier perinatalen Phasen von Stan Grof, den Therapie-Ansatz von Annie Brook, traumatherapeutische und traumasensible Ansätze geben den individuellen Erfahrungen einen methodischen Rahmen.
- In unterschiedlichsten Settings der Partner- und Kleingruppenarbeit üben wir die Umsetzung in die Praxis.
Embryologie – Gestaltungskräfte des Lebens
7. – 9.3.25
in diesem Seminar befassen wir uns mit den Stadien und Gestaltungsprinzipien der embryonalen Entwicklung. Essentiell ist die persönliche Erfahrung im Embodiment, das Eintauchen in die Wirkkräfte, die unsere physische und psychische Identität begründen. In der Körperarbeit wenden wir uns an das „embryonische Feld“, das in seiner Wirkungskraft das ganze Leben über bestehen bleibt. Hier liegt der Schlüssel für lebenslanges Wachstum, Veränderung und Heilung.
Inhalte:
- Kennenlernen der Gestaltungsprinzipien der embryologischen Entwicklung.
- Embodiment : Verschmelzung von Eizelle und Samen, Einnistung in der Gebärmutterwand, die drei Keimscheiben, Entstehung der Midline.
- Die Hüllen des Embryos als Grundlage für psychische und physische Identität und Grenzen.
- Physiologische Flexion und Extension als Urbewegung des Lebens und der Entwicklung.
- Körper-Flüssigkeit als Ort des Wachstums und Element der Heilung
GeburtsErfahrung 23. – 25.5.25
Perinatale Erlebnisse sind Erfahrungen die wir vor, während und nach der Geburt machen. Diese Erfahrungen sind ganzleibliche, sie wirken auf zellulärer Ebene und drücken sich physisch, psychisch, in Wahrnehmungen und Handlungen aus. Es sind Prägungen in Bezug auf Sicherheit, Genährtsein, Bindung, Liebe, Angst und Stress. Sie bleiben im Unterbewussten des Leibes, formen unsere Grundhaltung gegenüber dem Leben und können in herausfordernden Lebenssituationen zum Anklingen gebracht werden.
Wir machen die perinatalen Stadien sinnlich (auch spielerisch) erfahrbar und geben unseren Erlebnissen Worte.
Inhalte:
- Gebärmutter, Plazenta, Nabelschnur: die Welt des Ungeborenen als erste Beziehungserfahrung.
- Der gemeinsame Tanz: welche Rolle hat das Zusammenspiel des Gewebstonus der Mutter und des Gewebstonus des Kindes?
- „Push“ und „Reach“: wie das Kind aktiv am Geburtsprozess beteiligt ist.
- Bonding mit der Schwerkraft, Bonding mit Mutter und Vater, Bonding des Kindes in sich selbst.
- Die eigene Geburt „neu“ erleben.
Anwendung und Integration: Entwicklungs- und Geburtsmuster in der Körperarbeit erkennen und begleiten
4. – 6.7.25 und 5. – 7.9.25
Wir reflektieren die Erfahrungen der ersten beiden Module und setzen das Wissen über embryologische Entwicklung und Geburtsdynamiken in die praktische Arbeit um. Dabei erlernen Teilnehmende prozessorientierte Gesprächsführung und eine Vielfalt an manuellen Anwendungsmöglichkeiten.
Inhalte:
- Berührungsarbeit für Ur-Darm, Neuralrohr, Chorda Dorsalis.
- Wiederholung: Qualität des embryonischen Felds
- Zelluläre Berührung – Zelluläre Atmung
- „Nabelgeschichten“: Der Nabel ist Ort der Organisation in der frühen Bewegungsentwicklung und gleichzeitig Ort von Austausch und Beziehung. Meist hält er viele Dynamiken. Diese bringen wir in der Begleitung in Fluss und zum Ausdruck.
- Spuren der Geburt: Wir gehen auf spezifische Körperstellen wie Schädel, Atlas und Schultergürtel ein, beleuchten aber auch, wie sich durch die Geburt Atemmuster manifestieren.
- Phasen der Geburt bei Annie Brook und Stan Grof
- Bonding als ganzheitliches, somatisches Ereignis
- Merkmale von traumasensibler Begleitung: Was ist Trauma? Was ist der Unterschied zwischen Schocktrauma und Entwicklungstrauma? Wie können wir in der Begleitung einen sicheren Rahmen schaffen und ressourcenorientiert begleiten?
- Durch die Erfahrungen rund um die Geburt erfährt das Nervensystem des Neugeborenen eine Prägung. Welche Bedeutung hat das für das weitere Leben, für Lernen und Entwicklung? Zu diesen Erfahrungen gehören auch Prägungen in Bezug auf Bindung und das Gefühl von Sicherheit.
- Merkmale von prozessorientierter Begleitung: typische Dynamiken von Prozessen, Gesprächsführung
Zielgruppe:IKA-AbsolventInnen und alle Menschen, die beruflich in den Bereichen Körperarbeit und Körpertherapie tätig sind. PhysiotherapeutInnen, Hebammen, Doulas, GeburtsvorbereiterInnen, Shiatsu-PraktikerInnen, etc. |
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Kursleitung:Ingrid Huber, MSc. Ort:Internationale Shiatsu Schule Graz Kursbeitrag:1.440,- Euro |
Neue Termine für 2025:Modul 1: 07. – 09. März 2025 Kurszeiten:Fr 15 – 20 Uhr Kostenlose Online-Infoabende:Mo, 13.01.25 |